Das leere Grab kündet von der Auferstehung

Osterwünsche von Pfarrer Goldammer

Auferstanden (c) st-donatus.de
Auferstanden
Datum:
Sa. 3. Apr. 2021
Von:
Matthias Goldammer

Liebe Schwestern und Brüder,

 

Das größte und wichtigste Fest der Christenheit, das Osterfest, feiert einen Moment, der in aller Stille vor sich ging. Über den eigentlichen Moment der Auferstehung Jesu haben wir kein Zeugnis. Die Evangelien berichten von der Grablegung und dann erst wieder von den Begebenheiten am leeren Grab. Selbst die Wachen, so ist es überliefert, haben diesen wichtigen Moment verschlafen.

 

Es ist das leere Grab, dass den Frauen und den Jüngern die frohe Botschaft der Auferstehung bringt. Eine wahrhaft sprechende Leere. Die Leere des Grabes verkündet die Leere des Todes. Es verkündet, dass Jesus den Tod besiegt und in ihm neues, ewiges Leben schenken kann und wird. So wird diese Leerstelle zur Quelle der österlichen Freudenbotschaft.

 

In einer immer noch anhaltenden Situation des Verzichts auf Kontakte und Gemeinschaft gibt es viele solcher Leerstellen in unserem Leben. Für mich ist das leere Grab eine Einladung, auch dort die guten Botschaften zu suchen. Denn auch dieser Mangel spricht von meinen Sehnsüchten. Er spricht von meiner Wertschätzung für Kontakte und menschliche Nähe. Dort erkenne ich dankbar, dass Gott mich zu einem Wesen gemacht hat, dass sein Leben in Gemeinschaft gestalten und verwirklichen will. Dort erkenne ich die Dankbarkeit für die Momente meines Lebens, wo dies bereits gelungen ist, und die Hoffnung, dass es noch viele solche Momente geben wird.

 

Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie in der Botschaft vom leeren Grab einen Freudenbotschaft erkennen können. Ich wünsche, dass Ihnen das ebenfalls in den Leerstellen Ihres Lebens gelingt.

 

Gruß und Gottes Segen

 

Pfr. Matthias Goldammer