Nach 45 Jahren als lebendige Gemeindekirche ist die Erlöserkirche nach umfangreichen Umbaumaßnahmen im Jahr 2015 und der feierlichen Neueinsegnung im Juni 2016 zum Columbarium St. Donatus geworden. Und ist damit heute als christlich-konfessionsverbindende Urnenkirche ein besonderer Friedhof für die Trauer um liebe Verstorbene aber auch ein Ort der Ruhe, der Besinnung, des Trostes, des Gedenkens und der Begegnung.
Besucher des Columbariums lassen sich einfangen von der besonderen Atmosphäre des Raums, den die Architekten Sommer und Birk im quadratisch nüchternen Grundriss der früheren Kirche mit der Errichtung von fünf runden Kapellen im Hauptraum gänzlich neu definiert haben. Pfarrer Freyaldenhoven nennt das Columbarium ein „architektonisches Juwel im Südraum Aachens“.
Ein Besuch lohnt sich immer: in die Stille und den Frieden dieses sakralen Raumes einkehren, sich in einer der fünf Kapellen oder in der Gottesdienstkapelle setzen, still werden und sich dem Gebet und dem Gedenken hinwenden - besonders in den früheren Morgenstunden oder im Abendlicht umrahmt vom bunten Lichtspiel der großflächigen Buntglasfenster von Professor Schaffrath.
Vielen Familien, die eine Grabstätte suchen, hilft gerade die innere Struktur des Columbariums mit seinen einzelnen Kapellen, die je einem Heiligen gewidmet sind, bei der Auswahl eines geeigneten Platzes. Die heilige Maria Muttergottes, St. Wendelin, St. Donatus, St. Katharina oder St. Kornelius finden als Heilige ein Echo in den Seelen der Angehörigen.
Dem christlichen Auferstehungsgedanken fest verbunden, ist das Columbarium inzwischen für viele Angehörige zu mehr als einem reinen Friedhof für ihre lieben Verstorbenen geworden. Die Pfarrgemeinde St. Donatus ist mit ihren Mitarbeitern im
Columbarium bemüht, Menschen in Trauer in allen Belangen und Fragen für die Ausrichtung der Beisetzung und Trauerfeier zur Seite zu stehen. Sie sowohl einfühlsam zu beraten, was das Aussuchen und den Erwerb einer Grabstätte für ihre Angehörigen angeht, als auch seelsorglich in der Zeit der Trauer für sie da zu sein. Nicola Terstappen, Seelsorgerin im Columbarium, bietet zusammen mit ihren ehrenamtlichen Unterstützern dreimal im Jahr einen Gottesdienst für Angehörige an, welcher sehr gut angenommen wird. Haben die Menschen hier doch Gelegenheit ihrer Verstorbenen auf sehr persönliche Weise und doch in Gemeinschaft mit anderen, die in einer ähnlichen Situation wie sie selbst sind, zu gedenken.
Geistliche Konzerte, regelmäßige offene Andachten und die besonderen Gottesdienste im Columbarium binden die Verstorbenen in unser Leben ein, behalten ihr Leben in Erinnerung und lassen sie nicht aus unserem Herzen. Die Veranstaltungen schenken aber auch Menschen in Trauer Geborgenheit, Gemeinschaft, Mitgefühl und Hoffnung. Pfarrer Freyaldenhoven: „Aus christlicher Sicht ist Tod kein Abbruch, sondern Vollendung, die Tür zu einem neuen, ewigen Leben.“