Stimmungsvolle „Celtic Night“

Ein Sommerkonzert auf einem Urnenfriedhof? Sicher ein ungewöhnlicher Ort für musikalischen Hochgenuss – aber warum eigentlich nicht? Haben doch viele von uns die Vorstellung, dass unsere Verstorbenen uns weiterhin im Leben begleiten, oder zumindest die Erinnerungen an sie. Also warum nicht gemeinsam mit ihnen musikalische Klänge an dem Ort genießen, an dem sie ihre letzte Ruhe gefunden haben?

Am Freitagabend jedenfalls waren zur „Celtic Night“ alle Plätze im Hauptraum des Columbarium St. Donatus in Aachen-Brand komplett gefüllt.

Wie schon im August vor 1 Jahr boten Jutta Borkens als Sängerin und Ralph Leinen, Kantor der Pfarrgemeinde St. Donatus, am Klavier ein Sommerkonzert der besonderen Art: Vor allem irische Lieder mit melancholischen Texten voller Sehnsucht, Schmerz, aber auch Hoffnung und Ausblick auf bessere Zeiten klangen durch das nur mit Kerzen erleuchtete Columbarium. Diesmal aufs wunderbarste ergänzt durch zarte Harfenklänge, feinfühlig dargebracht von der niederländischen Harfenistin Renske Tjoelker, die zudem mit Solovariationen den musikalischen Bogen des Konzertes weiter spannte.

Das Columbarium in seiner modern sakralen Architektur zeigt seine meditative, spirituelle
Atmosphäre insbesondere im warmen Licht, das zur Abendzeit durch die Buntglasfenster von allen Seiten in den Raum fällt. Die Namen der Verstorbenen auf den vergoldeten Grabplatten der Urnenkammern blicken quasi auf das Publikum in der Mitte des Raumes herab und umrahmen es. Eine zutiefst meditative Stimmung, die da entsteht in der Zwiesprache von Lichtstrahlen, Harfen- und Klaviertönen und dem klaren, tragenden Gesang von Jutta Borkens. Die Konzertbesucher zeigten sich zum Ende tief berührt von diesem gelungenen Konzert an einem solch besonderen Ort.